1999

Ein prächtiger Jahrgang für Genusstrinker mit fruchtigen, runden, zugänglichen Weinen in fast allen Weinregionen. Die Bordeaux aus 1999 sind fast alle trinkreif und werden das noch lange Jahre bleiben. Dazu weisen Sie ein gutes Preis-/Genussverhältnis auf und sind gerade auf Auktionen ein guter Kauftipp.

Cos d´Estournel war 2002 auf der Arrivage dünnes, mageres Zeugs. 2006 in René Gabriels großer Cos Probe ein gefälliger, rotbeeriger Wein, leicht, etwas kurz am Gaumen – WT88. Hatte 2013 deutlich zugelegt mit herrlicher Frucht und guter Struktur, jetzt perfekt zu trinken – WT93. Sehr fein, gefällig und reif 2007 der Phelan Ségur – 89/100.

Grand Puy Lacoste hatte Ende 2012 im El Paradiso eine erstaunlich reife Farbe, war auch in der Nase und am Gaumen voll auf dem Punkt, reifer Pauillac mit viel Zedernholz - 90/100. 2015 sehr positive Überraschung bei Elke Drescher, frisch, fruchtig, im besten Sinne fröhlich, mineralisch, Zedernholz, gute Säure und diese betörende Johannisbeere – WT93. Lafite Rothschild war für mich 2002 in den Arrivage-Proben der größte Wein aus dem Medoc. Hatte 2009 Kraft, immer noch mächtige Tannine und war sehr nachhaltig und lang am Gaumen, aber da war auch diese faszinierende Frische und diese spielerische Leichtigkeit und Eleganz, Traumstoff für mindestens zwei weitere Jahrzehnte – 95/100. Wirkte 2011 aus der Magnum reif, erstaunlich zugänglich, süß, trüffelig, leicht portig mit feinem Schmelz und hohem Suchtfaktor, groß – 96/100. An eine jüngere, etwas dichtere Ausgabe des 83ers erinnerte 2011,12 und 13 mehrfach der Latour, ein trotz immer noch gutem Tanningerüst schon sehr gut zu trinkender Latour, der aber noch zulegen kann und wird – 94+/100. Hatte 2015 auf Sylt enorm zugelegt und zeigte sich als großer Latour mit hervorragender Struktur – WT96. Offen und gefällig 2009 der Lynch Bages – WT90. 2014 mehr zeigend, in der Wiin Kööv – WT96. Mouton Rothschild zeigte 2012 auf der Mouton-Vertikale im Balm zwar die jugendlich fruchtige Frische und Zugänglichkeit des Jahrgangs, ein derzeit sehr feiner, eleganter Mouton ohne Ecken und Kanten, aber darunter verbirgt sich eine Menge Substanz, die für ein längeres Leben spricht – WT93. 2014 mit jugendlicher Röstaromatik, herrlicher Frucht, süßem Schmelz, Ledersattel und der typischen Bleistiftmineralität, dazu eine gute Tanninstruktur – WT95. Auch 2015 auf dem Rheingau Gourmet Festival und 2016 auf Sylt wieder offen und Mouton-sexy – WT94. Und auch 2023 aus einer frisch geöffneten Kiste mehrfach noch so frisch und einfach hedonistisch schön – WT94. Pichon Baron war 2019 mehrfach erstaunlich zugänglich, weich und geradezu samtig mit feinem, schokoladigen Schmelz am Gaumen, mehr Comtesse als Baron, aber auch mit guter Pauillac-Struktur - WT93. Die in der jugendlichen Fruchtphase so hedonistisch offene Pichon Comtesse schien sich 2010 wieder etwas zu verschließen. Animalisch, ledrig die Nase, schokoladiger Schmelz am Gaumen, baute enorm im Glas aus und wurde immer druckvoller mit irrer Länge am Gaumen – 93+/100. Pontet Canet war 2006 kräftig mit guter Tanninstruktur und Länge, ein kerniger Lehrbuch-Pauillac mit viel Biß, guter Frucht, Cassis, Brombeere und Pflaume, aber auch etwas Lakritz und Bitterschokolade. Trank sich bereits sehr schön – 91/100. 2013 wirkte er mit wenig Schmelz etwas sperrig – WT89.

Beychevelle war 2008 rustikal, erdig mit etwas staubigem Charme, sehr schön die dichte Farbe, aber die konnte man ja nicht trinken - 86/100. Branaire Ducru präsentierte sich 2009 erstaunlich kräftig und bissig mit immer noch präsenten Tanninen, aber auch reifer Kirschfrucht – 91/100. Ducru Beaucaillou zeigte sich 2012 erstaunlich unnahbar mit hoher Säure – 90+/100. Gruaud Larose war 2014 süß, hedonistisch und gefällig, wirkte voll trinkbat – WT91. Sehr stimmig und gut gereift zeigte sich 2015 der Lagrange, der das viele Holz der Jugend gut verdaut hat – WT90. Als klassischer Spätstarter war der Léoville Barton 2014 und 2015 mit dunklen Früchten, viel Zedernholz und deutlichem Tanningerüst erst am Anfang einer längeren Trinkreife – WT91+. Und die hatte er dann 2018, ein sehr eleganter, nobler St. Julien, reif aber altersfrei, mit Schwarzer Johannisbeere, etwas Minze, Schwarztee, Leder und Bleistigft, sehr balanciert und lang – WT94. Noch so jung 2014 der Leoville Poyferré mit dunklen Früchten und deutlichem Tanningerüst, wird sich über längere Zeit entwickeln – WT92+. Leoville las Cases war 2005 ein noch verschlossenes, dichtes Konzentrat – WT91+. 2010 für den Jahrgang deutlich zu dick, zu fett und zu konzentriert, trotzdem aber ein nicht gerade preiswerter, dekadenter, üppiger Saufwein – 91/100.

Mineralisch, geradlinig und kräftig 2010 der gut gelungene Chasse Spleen – 88/100. Enttäuscht war ich 2005 von La Lagune. Mit einem leicht grasigen Ton und etwas grünen Tanninen machte dieser insgesamt leichtgewichtige Wein wenig Spaß – WT84. Legte 2006 zu – WT88.

In bestechender Trinkform 2014 der Margaux, so eine Art modernes Remake des großartigen 79ers, sehr fein, sehr elegant mit rotbeeriger Frucht, erstem süßem Schmelz, aber auch enormer Kraft und guten Tanninen – WT95. Der Marojalla war 2006 ein konzentrierter, Margaux-untypischer Kraftbolzen mit dichter, pflaumiger Frucht, sehr fleischig, Power ohne Ende – 93/100. Immer noch so jung war 2013 der derzeit etwas kompakt wirkende, sehr dicht gewirkte Palmer, sehr elegant mit wunderbarer Frucht, mit erdiger Mineralität und einer feinen Portion Trüffe, aber auch noch mit kräftigen, reifen Tanninen. Ich würde ihm noch 2-3 Jahre geben, dann wird das einer der schönsten 99er, und das für lange Zeit – 93+/100 mit Potential für 95/100. Kam 2014 mit tiefer, undurchdringlicher Farbe, konzentrierter, dunkler Frucht und Kraft ohne Ende ins Glas kam. Aber er sang einfach nicht, die Palmer-typische Finesse fehlte. Aber das wird sich wohl in den nächsten Jahren geben – WT91+.

Domaine de Chevalier war 2008 ein herrlicher, voll trinkreifer Wein, typisch 99 eben. Sehr fruchtig mit Tabak und reifen Kirschen in der offenen Nase, am Gaumen fruchtige, burgundische Fülle – 92/100. Fieuzal war 2007 ein solider Wein mit gutem Tanningerüst – WT87. Haut Brion war schon 2002 in der Arrivage ein feiner, aber nicht sehr druckvoller Schmeichler. 2006 zeigte er sich in bestechender Frühform – WT93. Wirkte aber 2007 auf der Braui BB wieder etwas verschlossen – WT91+. Kam 2023 und 2024 mehrfach mit jugendlicher Frische und betörender, rotbeeriger Frucht ins Glas, mit etwas Minze und der klassischen Cigarbox Aromatik. So elegant und balanciert wurden die immer noch kräftigen Tannine und die gute Struktur etwas überdeckt – WT96. Süß, offen, aber auch schlank 2012 der voll trinkreife La Mission, der mich mit seiner eleganten Art und der feinen Cigarbox-Aromatik an den 71er erinnert – 93/100. Deutete 2020 immer noch viel Potential an und dürfte eine gute Zukunft haben – WT93+. Pape Clement trank sich 2009 aus der 15 Liter Flasche einfach wunderbar ohne Ecken und Kanten mit guter Frucht, weichen Tanninen und einer schönen, immer noch von rauchigen Röstaromen, von Tabak, Zedernholz und Mineralität geprägten Aromatik – 92/100. Hatte 2012 eine perfekte Pessac-Nase mit altem Sattelleder, Cigarbox, Tabak und Teer, am Gaumen sehr kräftiger Auftritt – WT93.

Angelus war 2007 in bestechender Form. Satte, pflaumige Frucht, kräftige Struktur, etwas schokoladige Fülle – WT91. Zeigte sich 2018 und auch 2019 wieder noch druckvoller mit gutem Rückgrat und dürfte noch eine längere Zukunft haben – WT93. Kraftvoll-eleganten wirkte 2012 in der großen Vertikale Ausone, der trotz ebenfalls immer noch deutlichem Tanningerüst viel zeigte und recht zugänglich war. Dürfte aber in den nächsten Jahren noch etwas zulegen und ein längeres Leben haben – 94+/100. Beausejour-Becot war 2022 gut gereift und balanciert mit roter und Schwarzer Johannisbeere, ersten Tertiäraromen und erdiger Mineralität - WT92. Canon-la-Gaffelière erwies sich 2011 als fruchtig-süßer Cassis Cocktail mit gutem Rückrat – 90/100. Ähnlich 2012 aus der Doppelmagnum – WT90. Cheval Blanc konnte mich 2002 in der Arrivage nicht überzeugen, charmant, schmeichlerisch, aber kurz am Gaumen – WT90. Immer noch frisch wirkte 2014 und auch 2015 mit dunklen Früchten, Lakritz und sehr guter Struktur der sehr druckvolle Clos Dubreuil, der noch zulegen kann – WT94+. Croix de Labrie war 2012 saftig, fruchtig, offen, lecker, moderner, hedonistischer Stil – WT92. 2023 noch voll intakt mit Kraft und dichter Farbe, aber leider leichter Kork, ohne sicher WT93. Figeac hatte 2011 n der Nase süße, gute Frucht und viel Lakritz, auch am lakritzig-fülligen, wohl definierten Gaumen – 93/100. Der elegante Gaffelière hatte 2006 eine feinduftige Nase und ein für 99 beachtliches Tanningerüst – 90/100. La Gomerie aus der 15 Liter Flasche war 2014 sehr kräftig mit immer noch erstaunlichen Muskeln, zeigte sich aber erstaunlich verhalten mit dicht gewobener, dunkler Frucht und gewaltiger Statur, aber er sang nicht - WT89. Erstaunlich fein und elegant 2013 der Gracia – WT92. 2015 war er deutlich weiter, wirkte üppiger und ließ etwas die Spannung vermissen – WT91. Monbousquet präsentierte sich 2014 und auch 2016 wieder superdicht und druckvoll mit intensiver, süßer Frucht und gewaltiger Struktur, sehr lang am Gaumen. Da lohnt der unbedingte Nachkauf – WT94. La Mondotte war 2006 fruchtig, erstaunlich leichtgewichtig und zugänglich – WT91. Legte mit den Jahren deutlich zu. 2018 und auch 2019 wieder zeigte er mit süßer, dunkler Frucht eine geradezu opulente Fülle, einfach hedonistisch schön – WT95. Legte 2020 mehrfach noch eins drauf, ebenfalls opulent und hedonistisch, aber jahrgangstypisch auch etwas feiner und eleganter – WT96. Der sehr häufig auf WT95 Niveau getrunkene Pavie überzeugte auch 2014 wieder mit großartiger Frucht, Eleganz, süßem Schmelz und guter Säure – WT95. Sehr fruchtig und frisch 2014 der Pavie Decesse – WT92. Am schönsten war 2010 bei Pavie Macquin der erste Schluck, saftig, pflaumig, süß mit einem Schuss Zimt, wurde mit der Zeit runder, weicher, aber auch etwas langweiliger am Gaumen – 89/100. Vollbusig und sexy war 2012 der Péby Faugères mit pfaumiger Frucht, Fülle und Kraft – 93/100. Fruchtig, kräftig, üppig und jung zuletzt - 91/100. Die große Röstaromen-Oper war 2011, 2012 und 2013 mehrfach aus unterschiedlichen Formaten bis hin zur Impi der Quinault l´Enclos, der sich einfach in bestechender Form zeigte, sicher nicht der komplexeste aller Weine, aber einfach Hedonismus pur – 94/100. Troplong Mondot war 2007 Ein sehr feiner, eleganter, finessiger, reifer Schmeichler mit guter Struktur und langem Abgang – WT92. Trottevieille hatte 2005 eine wunderbare Frucht und Fülle, samtige Textur, wie viele 99er Bordeaux in einer bestechenden Frühform – 91/100. Schlichtweg sensationell war 2007 mal wieder Virginie Valandraud aus der Doppelmagnum. Das war so ein traumhafter, aus der Großflasche immer noch recht jugendlich wirkender Traumstoff mit schokoladigem Schmelz, Kaffee- und Mokkatönen, guter Frucht und Röstaromen. Da leerte sich selbst die Dreiliterflasche im Rekordtempo – 95/100. Zeigte sich 2015 aus einer weiteren Doppelmagnum ähnlich, einfach Hedonismus pur – WT94. Und auch aus der 1tel und Magnum 2017 mit wunderbarer Frucht mehrfach noch voll da – WT93. Und Valandraud war 2008 aus der Imperiale schlichtweg die Droge pur. Satte Frucht, satte Schoggi, satter Kaffee, satte Süße, satter aromatischer Druck am Gaumen, satter Schmelz, satte Länge – nur: das Zeugs machte nicht satt, war einfach spannend in der Nase und am Gaumen – 96/100. Zeigte 2012 mehrfach immer noch viel Röstaromatik, Schmelz und Kaffee – WT93. War zuletzt 2015 mit viel junger Röstaromatik, dekadentem Schmelz, Schokolade und Kaffee absolut stimmig und nicht überladen – WT96.

Certan de May hatte 2008 eine leicht animalische, ledrige Nase, gefällig, weich, schmelzig und lecker, aber eher ein Leichtgewicht. Wird sicher nicht besser und sollte in den nächsten Jahren getrunken werden - 91/100. Nicht sonderlich spannend war zuletzt Ende 2012 aus der Magnum der Clinet, der seinen Höhepunkt wohl schon leicht überschritten hat. Weich, füllig, pfaumige Frucht, Schwarzkirsche, gefällig mit weichen Tanninen, Bitterschokolade, offen und trotz nur 12,5% alkoholisch und likörig wirkend. Da fehlt einfach die Struktur – 90/100. La Fleur Petrus war 2011 ein dichter, kräftiger Wein mit guter Frucht und massig Bitterschokolade, sehr lang im Abgang, dabei immer noch so jung mit viel Potential – 93/100. Hosanna war 2009 vollbusig, schokoladig, verführerisch mit hohem Genussfaktor – 91/100. Lafleur war 2009 aus der Magnum die große Kaffee und Kräuter Orgie, jugendlich und doch schon zugänglich zugleich, aus der Magnum noch mal einen Tick besser als in der Lafleur-Probe einige Wochen vorher – 97/100. Großartig auch 2012 mit herrlicher Frucht, der typischen Kräuter/Lakritzmischung, hoher Mineralität, erster Süße und einem stabilen Tanningerüst, das ihn zu einem der langlebigsten 99er machen könnte – 94/100. 2019 mit fantastischer Frucht und seiner lakritzig-kräuterigen Aromatik noch enormes Potential und könnte weiter zulegen – WT96. Latour-à-Pomerol war mir schon früher in den Arrivage-Proben zu dünn. 2011 schien er schon deutlich auf dem Abstieg, wirkte unsauber und diffus, harsches Tannin mit wenig Frucht, ein unharmonischer Kümmerling – 83/100. Petrus war 2008 auf der Ungerprobe ein recht schlanker, zugänglicher Wein mit schöner Nase, reife, dunkle Früchte, Bitterschokolade und Expresso, baute sehr gut im Glas und machte einfach Spaß - 93/100. Zeigte sich 2018 offener, das gute Tanningerüst unter superber Frucht versteckt, der aber mit enormer Kraft und Länge noch gewaltiges Potential besitzt und noch deutlich zulegen wird - WT96+. Immer noch so jugendlich und kräftig 2019, aber auch generös mit traumhafter Aromatik, wie eine jüngere Version des großartigen 71ers. Reife, rote Beeren mit Schwarzem Perigord Trüffel in feinster, dunkler Schokolade, edle Textur, gute Mineralität, Tiefgang und schöne Länge. Wird von Jahr zu Jahr immer besser und die WT97 an diesem Abend müssen noch nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten. Trotanoy war 2013 mehrfach in perfektem Trinkstadium, kräftig, würzig, fruchtig mit schöner, leicht bitterer Kräuternote, gute Zukunft - 93/100. Auch 2015 aus der Doppelmagnum auf diesem Niveau – WT93. Hatte 2021 aus der Magnum deutlich zugelegt und zeigte noch eine gute Zukunft WT94+. Vieux Certan war 2013 im Pius in Keitum sehr weich , seidig mit pflaumiger, würziger Frucht und einem Frische verleihenden Hauch Minze – WT91. 2014 im El Paradiso eher enttäuschend, sehr reif und animalisch – WT87.

d´Aiguilhe war 2002 in der Arrivage hedonistisch lecker und trinkreif – WT90. Zwei grandiose Impis 2003 und 2004 bei den Friesen Open an Buhne 16 – WT91. Auf gleichem Niveau 2009 eine Magnum bei Jörg Müller – WT91. Fein, schmelzig, elegant 2018 der Domaine de L´A – WT90. Zuletzt sehr schön, aber kein Vergleich zu 2000 im Landhaus Mönchenwerth – WT89. Enttäuscht war ich 2007 von Roc de Cambes, der seine besten Tage schon hinter sich hatte. Reifetöne schon in der Farbe, in der Nase gemüsig wie ein älterer Rioja, balsamische Noten, Sojasoße, am Gaumen etwas bitter und leicht säuerlich – 84/100.

Der Nectar des Bertrands ging 2016 durchaus als gut gereifter Pauillac durch – WT92.

Immer noch taufrisch wirkte 2012 aus der ½ der Fieuzal Blanc, in der vielschichtigen Nase Äpfel, Birnen, Quitte und ungeröstete Nüsse, am Gaumen gute Säure – 90/100. Zuletzt 2014 aus der 1tel noch etwas besser – WT91. Enorm entwickelt zeigte sich 2019 und auch 2020 wieder der in seiner Jugend sehr zurückhaltende Pape Clement Blanc, floral, weiße Früchte, immer noch frisch, feine, nussige Cremigkeit, hatte aber Komplexität und Tiefgang, wie man sie von einem großen Weißen Pessac erwarten darf – WT95. Nie sonderlich klar kam ich mit Pavillon Blanc, sehr kräftig, musukulös mit 14,5% Alkohol, wirkte zuletzt 2008 oxidativ – WT85. Noch sehr holzlastig wirkte 2009 der Smith Haut Lafitte – WT89.

Rieussec hatte 2007 herrlich Frucht, viel Süße, wunderbare Mokka- und Nugattöne, wirkte reif und zugänglich, hat aber sicher noch reichlich Potential – 94/100. Bei d´Yquem zuletzt 2008 noch recht hell die goldgelbe, sehr klare Farbe, ein reintöniger, sehr harmonisch wirkender Yquem. Feinster Akazienhonig, reife, tropische Früchte, die Süße perfekt balanciert durch eine knackige, frische Säure, bleibt mit schönem, dekadentem Schmelz lang am Gaumen - 95/100.

In Burgund gab es quantitativ eine sehr große Ernte mit allerdings qualitativ sehr großen Unterschieden. Die besseren 99er dürften aber noch gut altern.

Ein Volnay 1er Cru von Jean Boillot&Fils war 2008 animalisch, deutlich Brett in der Nase, am Gaumen etwas diffus, süß, speckig, üppig und füllig, mit gutem Pinot aus Burgund hatte er wenig zu tun. Der schmeckte er so, als ob da jemand gezielt für seinen amerikanischen Importeur produzierte - 85/100 . Groß 2014 ein Volnay 1er Cru von Coche-Dury mit enormer Kraft, Süße und Länge WT94. Mit fantastischer, saftiger Frucht und mit verschwenderischer, burgundischer Pracht und Fülle war 2018 der voll trinkbare Musigny Vieilles Vignes von Comte de Vogüe, einfach ein Gedicht WT96. Sehr kräftig und stoffig 2016 der Chambertin Clos de Béze von Pierre Damoy WT94. Der Grands Echezeaux von DRC zeigte 2015 aus der Magnum unglaubliche Eleganz, Seide pur. Ein geradezu sinnlicher Wein mit betörender Frucht, der im Glas immer mehr zulegte und noch eine längere Entwicklung haben dürfte WT96. Der Richebourg von DRC hatte 2008 eine feine rot- und blaubeerige Nase, am Gaumen sehr elegant und fast filigran, auf der Zunge tänzelnd, die immer noch massiven Tannine durch die Frucht gut maskiert. Ein spannender Wein ganz am Anfang einer sicher noch über 20jährigen Entwicklung 96+/100. 2015 war der aus der Magnum immer noch so jung, sehr würzig, enorm kräftig, sehr lang mit reichlich roten und blauen Beeren in der Nase, am Gaumen mit gewaltiger Struktur im besten Sinne edelrustikal und kernig, aber auch mit tonnenweise Charme ein klassischer Richebourg halt, noch reichlich Zukunft WT97. Sehr reif 2010 der Beaune Cuvée Maurice Drouhin vom Hospice de Beaune in einer Abfüllung von Drouhin. Auch die Farbe zeigte deutliche Reife, etwas unsauber die Nase, wenig Frucht, viel Sekundäraromen, erste Kaffeetöne, am Gaumen weich 87/100. . Kräftig, kernig und etwas rustikal zeigte sich 2024 der Gevrey Chambertin Vieilles Vignes von Dugat Py, der sich im Glas entwickelte und etwas gefälliger wurde WT93. Grandios 2015 der Charmes Chambertin von Dujac WT96. Puristisch schön und elegant mit viel Potential 2017 der Clos de la Roche von Dujac WT95+. Atemberaubend und schlichtweg Burgund in Perfektion 2015 der Echezeaux von Dujac WT98. Kräftig und volumis 2013 der Clos Vougeot von René Engel, noch sehr jung mit deutlichen Tanninen und dicht gewobener Kirschfrucht WT93+. Beim Chambertin Clos de Bèze von Jadot waren wir uns 2015 nicht sicher, ob er seine Zukunft schon hinter sich hatte, oder ob da noch ein Wunder passiert. Wirkte im jetzigen Stadium etwas grün und ungenerös WT87. Zeigte sich 2019 und auch 2023 wieder völlig verändert. Gewaltiger Stoff, immer noch so jung mit großartigem Potential, enorm kräftig und druckvoll, aber auch elegant mit sehr feiner, frischer Frucht WT96. Der Clos Vougeot der Domaine Leroy hatte 2015 immer noch Kraft ohne Ende. Dieser sehr balancierte Wein hat vom wunderbaren Fruchtspiel roter und blauer Beeren, der Fülle und erstem Schmelz, dem gewaltigen, aromatischem Druck bis zum langen Abgang einfach alles. Und die gewaltige, innere Substanz garantiert ein langes Leben WT97. Der Richebourg von der Domaine Leroy war 2017 bei aller Kraft und Würze so fein, so elegant, so spielerisch, geradezu tänzelnd am Gaumen und wiederum unendlich lang. Diese unglaubliche Leichtigkeit, die dieser große, eigentlich kräftige und druckvolle Wein verströmte, ließ an Henri Jayer denken WT97. Ein Pomard 1er Cru von S.A. Leroy hatte 2011 und auch 2014 wieder jugendliche, blaubeerige Frucht, teerige Noten, perfekte Säure- und Tanninstruktur, noch so jung, kräftig und enorm druckvoll, großer Stoff mit Potential für Jahrzehnte 94+/100. Samtig-füllig 2013 ein Mazis-Chambertin Cue Madeleine Collignon vom Hospice de Beaune aus der Halben mit ersten Reifenoten 93/100. Fein und elegant, aber eher etwas auf der leichten Seite 2013 ein Pommard von Jadot - 88/100. Enorme Kraft zeigte 2015 der Chapelle Chambertin von Ponsot mit betörender Frucht und erster Süße WT93. Ein Moulin-a-Vent Clos de Rochegrès vom Chateau Romanèche-Thorins wirkte mit perfekter Struktur und Frische wie ein großer, junger Burgunder, der gut auch nach Côte-de-Nuits passen würde WT95. Ein Bonnes Mares von Roumier hatte 2023 puristisch schöne, süße Kirschfrucht, enorme Kraft, Tiefgang und Dichte, dazu viel Spannung, alles in wunderbarer Balance und Harmonie mit einem guten Rückgrat kräftiger, aber reifer Tannine für eine lange, vielversprechende Zukunft – WT97+. Noch so jung 2013 mit pikanterer Frucht und deutlichen Tanninen und guter Zukunft der Clos de la Roche von Armand Rousseau WT93+. 

Eine große Ernte guter, aber nicht sonderlich langlebiger Weine gab es bei den Weißen Burgundern.

Ein Montrachet von Marc Collin war 2012 sehr mineralisch mit feiner Frucht, eher etwas auf der eleganteren, leichteren Seite, mineralisch mit guter Länge – 93/100. Schon erstaunlich reif und nicht sonderlich komplex 2016 der Corton-Charlemagne von Dubreuil-Fontaine – WT87. Der Chevalier Montrachet von der Domaine Leflaive war 2014 Chevalier pur, so unglaublich elegant und finessig mit intensiver Mineralität, sehr ausdrucksstark und druckvoll mit toller Länge am Gaumen – WT97+. Der Chassagne Montrachet Les Ruchottes von Ramonet war 2012 sehr fein, elegant, fast fragil, noch taufrisch mit schöner Mineralität, absolut stimmig am Gaumen mit guter Säure, der Riesling unter den Burgundern – 93/100. Legte 2013 noch mal deutlich eins drauf mit mehr Komplexität – WT95. Würzig, füllig und elegant 2016 der Meursault Les Luchets von Roulot - WT94. Der Der Montrachet von Sauzet wirkte 2015 kräftig, füllig aber auch reif und wirkte zu Anfang mit deutlicher Kräuter- und Pastis-Nase etwas rustikal. Baute im Glas mit der Zeit aus und wurde etwas weicher, gefälliger, nussiger und mineralischer – WT93.

Clos St. Hune war 2010 noch so unerhört frisch mit einer dezent petroligen, ätherischen Nase und reifer Zitrusfrucht. Unglaublich diese Mineralität, die gewaltige Strahlkraft dieses komplexen Weines, der lange am Gaumen haften blieb - 95/100. Auch 2014 auf diesem Niveau, brauchte viel Luft und hat noch lange Zukunft – WT95. 2017 Erstaunliche Kraft und Fülle, leicht rauchig, dezente Petrolnote, die einst so bissige Säure inzwischen deutlich weicher – WT95. Und war 2020 immer noch so frisch und altersfrei, perfekt balanciert – WT95.

Perfekt 2017 der bei aller Kraft und Würze so stimmige, burgundische Côte Blonde von Rostaing – WT100. Der Côte Rotie La Landonne von Gerin wirkte 2006 noch sehr jung. Er hatte den Blutgeschmack junger La Landonnes, rauchig, mineralisch, etwas Teer, dunkle Früchte, aber auch zu lang gezogener, schwarzer Tee. Baute im Glas sehr schön aus und wurde weicher und gefälliger mit langem Abgang. War aber doch etwas im Zwischenstadium und schrie förmlich nach ein paar weiteren Jahren Lagerung - WT92+. Noch sehr verhalten war 2014 der Chateau d´Ampuis von Guigal. Mit verschwenderischer, würziger Aromatik, mit genialer, süßer Frucht und feinsten Kräutern mit einem Hauch Trüffeln und schwarzer Oliven Tapenade zeigt der 2023 mit burgundischer Eleganz, dass er der heimliche, vierte LaLa mit noch großer Zukunft ist - WT96+. Der Côte Rotie Brune et Blonde von Guigal wirkte 2014 aus der Magnum noch so jung und verführerisch mit den klassischen Aromen der nördlichen Rhone – WT93. Auch 2018 noch so würzig und pfeffrig ohne Alter – WT93. Schien 2020 und 2023 wieder sogar noch zugelegt zu haben mit mentholiger Frische, so würzig und animierend – WT94. La Landonne zeigte sich 2017 erstaunlich offen mit geradezu verschwenderischer, süßer Frucht präsentierte. Am Gaumen irrer Druck, reichlich Kraft und Fülle, dazu ein deutliches Tanningerüst, aber auch herrliche Süße – WT100.. La Mouline wirkte 2012 noch sehr jung, sehr kompakt mit ebenfalls sehr junger Farbe, viel Säure und gewaltiger Zukunft, nur kann man Potential leider nicht trinken – 95+/100. 2019 dann so eine verführerische, süße Frucht, so würzig mit einem Pfauenrad an Aromen in der Nase, aber auch am Gaumen, bei aller Konzentration so eine feine,, elegante, seidige Textur und wunderbare Länge – WT98+. Nicht in Form war leider zuletzt 2013 der La Turque, der etwas dumpfe Aromen zeigte. Natürlich war das Jammern auf hohem Niveau, aber ich hatte diesen enorm dichten, immer noch jugendlichen Ausnahmewein erst noch im Oktober 2012 in Bestform(100/100) im Glas gehabt – 94/100. Erstaunlich gut präsentierte sich 2015 aus der Imperiale der lakritzige, würzige Hermitage la Chapelle von Jaboulet-Ainé mit dunklen Früchten, der enorm ausbaute und immer mehr Kraft und feinen Schmelz entwickelte – WT93. Spektakulär 2016 der sehr rare Côte Rotie Vieilles Vignes von Tardieu-Laurent aus der Magnum. Rauchig die Nase mit gebratenem Speck, Veilchen, reifen Himbeeren, feiner Mineralität und weißem Pfeffer. Am Gaumen trotz präsenter Tannine so elegant, bei allem Druck geradezu filigran und burgundisch mit sehr langem Abgang - WT98. 

Der Beaucastel Hommage à Jacques Perrin war 2013 aus der Magnum erstaunlich reif, weich und zugänglich wirkte mit süßer Kirschfrucht, sehr würzig, Lakritz, aber auch Garrigue, hohe Mineralität, insgesamt ein schmelziger, eleganter Traum – 96/100. Aus der 1tel 2014 erst ganz am Anfang , sehr saftig und scheinbar zugänglich mit intensiver Mineralität, aber mit massiven, darunterliegenden, gut verpackten Tanninen und hoher Säure – WT94+. Ganz gefällig und voll trinkreif war 2005 der der Mont Redon, reife Kirschfrucht, etwas Tabak und Leder, am Gaumen Veilchen und Lakritz - WT88.

Der Condrieu Quintessence von Francois Villard war 2007 ein eigenständiger, eigenwilliger Wein mit intensiver Gumminase, schlank am Gaumen zwar, aber sehr lang mit deutlicher Bitternote im Abgang – 93/100.

Rustikal mit erdiger Mineralität 2014 der Le Cèdre vom Chateau du Cèdre aus Cahors – WT89.

Beeindruckend 2009 der gewaltige Coteaux du Languedoc La Porte du Ciel vom Chateau Negly, ein unglaubliches, extrem lakritziges Konzentrat mit dicht gewobener, pfeffriger Frucht – 94/100.

Der Burgheimer Feuerberg Spätburgunder trocken von Bercher konnte 2011 auf Jörg Müllers Weihnachtsmarkt aus der Magnum auf Anhieb überzeugen, denn bei dem ist der Name Programm. Ein feuriger, großer Burgunder aus Deutschland, superbe Frucht, gute Säure, großartige Struktur, Kraft und länge, sehr facettenreich – 93/100. Zeigte sich auch 2016 an gleicher Stelle immer noch so frisch auf diesem Niveau – WT93. Gut gereifter Blauburgunder pur war 2017 der feine Eichberg Spätburgunder von Salwey – WT90.

Der Spätburgunder R von Paul Fürst hatte 2009 zwar eine tolle Nase, aber am Gaumen außer sehr schöner, himbeeriger Frucht wenig Körper und zuviel Säure – WT89.

Die Brauneberger Juffer Sonnenuhr Spätlese trocken aus der Magnum von Fritz Haag war 2007 ein perfekt balancierter, trockener Moselwein mit nur zu Anfang ganz dezentem Petrolton, der aber rasch verflog. Danach wirkte der Wein taufrisch mit delikater Frucht – 91/100. Filigran und tänzerisch 2012 aus der halben Flasche eine Brauneberger Juffer Sonnenuhr Auslese Goldkapsel #9 von Fritz Haag mit feinen Honignoten und faszinierendem Süße-/Säurespiel – 93/100. Die Oberemmeler Hütte Auslese von Hövel war 2013 im D´Vine immer noch taufrisch mit guter Säure, mineralisch, Bienenwachs und Honig, stilistisch eher Mittelmosel als Saar – WT91. Die Kaseler Nieschen Versteigerungsspätlese trocken von Kesselstatt war Ende 2012 und 2014 noch mal aus der Magnum ein wunderbar gereifter Wein, sehr mineralisch, immer noch gute Frucht und Säure, feine Petrolnote - 92/100. Eine Lieser Niederberg Helden Versteigerungs-Spätlese von Schloss Lieser war 2011 sehr mineralisch, stoffig, extraktreich mit kaum noch spürbarer, gut eingebundener Süße, sehr elegant, harmonisch und balanciert, großer Trinkspaß mit nur 8,5% Alkohol – 92/100. Die Maximin Grünhäuser Abtsberg Auslese Fass 165 hatte 2010 viel Boytritis in der fruchtigen Nase, am Gaumen reifer Schmelz und gute Säure – WT92. Bei der trockenen Wehlener Sonnenuhr Auslese** Versteigerung von Molitor stimmte 2015 bei Jörg Müller und danach nochmal im D´Vine einfach alles, von der superben, puristischen Frucht, der immer noch rassigen Säure, der perfekten Struktur, dem Druck und der unglaublichen Länge. WT99 Die Scharzhofberger Auslese von Egon Müller war 2008 ein unendlich feines, elegantes Elixier, Finesse pur mit Honig, Mandeln und weßem Pfirsich, konnten wir nicht nein sagen – 94/100. 2018 im Dal Moulin in St. Moritz aus der ½ immer noch so frisch, Traumhaft balanciert und animierend mit großartiger Schiefer Mineralität, die Süße hielt sich vornehm im Hintergrund – WT95. Mit Frucht, Süße, Säure und Mineralität in perfekter Harmonie, und speziell die Säure für den oft so schlabberigen Jahrgang war die Scharzhofberger Spätlese von Egon Müller 2011 erstaunlich knackig – 93/100. Tat sich 2016 etwas schwer, zwar mit erstaunlicher Fülle, aber auch noch Jugend und steckte irgendwo im Übergangsstadium fest – WT91. Mineralisch, reif, weich, süß und erstaunlich säurearm 2012 der Graacher Himmelreich Kabinett von JJ Prüm – 89/100. Die Wehlener Sonnenuhr Auslese von JJ Prüm bereitete 2009 schon enormen Trinkspaß. Faszinierendes Süße-/Säurespiel und diese legendäre, leichtfüßige, erfrischende und den Gaumen belebende Eleganz – 92+/100. Die Wehlener Sonnenuhr Spätlese von JJ Prüm trank sich 2011 trotz ihrer Jugend wunderbar, sehr frisch mit traubiger Süße und knackiger, balancierender Säure – 92/100. Die Zeltinger Sonnenuhr Auslese war 2011 mit fruchtiger, reifer Fülle und guter Süße, rund, saftig, knackig und harmonisch – 93/00. Animierend, frisch-fruchtig, mineralisch 2011 die Zeltinger Sonnenuhr Spätlese von JJ Prüm – WT91. Die Graacher Domprobst Spätlese von Willi Schäfer wirkte 2011 schon recht reif, weich, süß und füllig mit zuwenig Säure, halt ein typischer 99er – 87/100. Oberemmeler Hütte Auslese des Weingutes Von Hövel war 2013 2mal zwar reif, aber immer noch mit animierendem Süße-/Säurespiel – 92/100.

Als großer Wein des Côte de Nuits ging 2015 der Spätburgunder R von Molitor durch. Reife Farbe, sehr burgundisch mit cremiger Textur, unglaublich druckvolle Aromatik, Kräuter, Wilder Fenchel, ein Hauch von Lakritz, gewaltige Länge – WT96. Eine weitere Flasche wirkte 2016 mit burgundischer Pracht und Fülle wie ein schöner Vosne Romanée – WT94. 2016 ein burgundischer Traum, der am Tisch mal wieder für einen großen DRC gehalten wurde, mit verschwenderischer Fülle, dabei so perfekt balanciert – WT96.

Immer noch jugendlich, jugendlich, sehr straff, mineralisch mit feinem Petrolton zeigte sich 2019 die Hermannshöhle Spätlese trocken von Dönnhoff - WT96. Sehr gelungen und stimmig 2018 die Oberhäuser Brücke Riesling Versteigerungsspätlese von Dönnhoff mit gut integrierter Botrytis, die eher mit leisen Tönen und wunderbarer Harmonie punktete – WT94. Feinster Honig, Bienenwachs und intensive Mineralität 2019 auf Sylt bei der schon reifen Oberhäuser Brücke Auslese von Dönnhoff – WT93.

Die Wallufer Walkenberg Auslese trocken von J.B. Becker war 2011 aus der Magnum ein gewaltiger Soff, dicht, komplex, zupackend, sehr mineralisch mit toller Struktur, zeigte mit dem letzten Schluck eine feine Fruchtsüße. Hätte sicher gut drei Stunden Karaffe vertragen und kann in guten Kellern ohne weiteres noch ein oder gar zwei Jahrzehnte liegen – 93+/100. War 2022 immer noch so frisch und spannend mit enormer Kraft unf deinem Karamell – WT93. Genial 2013 und 2014 der Rüdesheimer Berg Schlossberg von Breuer, ein großartiger, absolut stimmiger Wein mit gewaltigem Extrakt, der mir schon als noch viel zu junger Wein 2004 aus der Magnum sehr gut gefallen hatte. Sehr hohe Mineralität und trotz enorm kraftvollem Auftritt bei nur 12,5% Alkohol cremige Textur – 95/100. Da sind sicher noch 10 weitere Jahre drin. 2017 hatte ich dann das Gefühl, das dieser altersfreie Wein mit seiner Präzision und intensiven Mineralität noch zulegt – WT96. Auch 2019 immer noch so frisch mit etwas mehr fruchtiger Fülle – WT96. 2022 Helle, klare Farbe, glockenklare Frucht, kein Petrol, gute Säure, feine Würze, frische Kräuter, absolut trocken, kein Alter – WT97. Der Nonnenberg von Breuer war 2015 aus der Magnum ein sehr feiner, fruchtiger, mineralischer und schlanker Wein ohne Alter – WT91. Ein Rüdesheimer Schlossberg Spätlese trocken von Leitz war 2013 bei Schorn reif, aber ohne spürbares Alter mit einer wunderbaren, petrolig-mineralischen Nase, immer noch mit schöner Frucht und guter Säure. Das war großes Riesling-Kino, und zur diebischen Freude, diese Flasche entdeckt zu haben, gesellte sich große Trinkfreude – 94/100. Die Hochheimer Hölle Riesling Auslese trocken von Künstler war 2004 in der Magnum noch fast zu jung. Tolle Struktur, exotische Früchte und reife Williamsbirne, sehr mineralisch mit etwas Restsüße und ganz dezenter Boytritis – WT93+. 2006 inzwischen so faszinierend mit praller, süßer Frucht, druckvoller Aromatik, irrer Viskosität, toller Fülle und Länge – 97/100. 2019 Reif mit tiefer, goldener Farbe, prächtiger Fülle und „trockenem Karamell“, mit guter Säure, die diesen Wein noch 10 Jahre weiter trägt, konservative WT95. 2023 Zeitlos elegant, erstaunlich schlank und balanciert, sehr mineralisch, finessig mit feiner Petrolnote. Ob der ewig leben will? Da ist immer noch keine Eile geboten – WT96. Immer noch taufrisch 2014 mit toller Struktur und Mineralität, mit reifen gelben Früchten und immer noch sehr guter Säure die Hochheimer Hölle Spätlese trocken von Künstler, ganz konservative WT94. Weich, reif, elegant und sehr nachhaltig, aber ohne Alterstöne 2015 die Stielweg Spätlese trocken von Künstler – WT92. Eine Rauenthaler Baiken Spätlese trocken von Langwerth von Simmern war 2019 reif, aber ohne Alterstöne mit kraftvoller Fülle, so cremig in der Textur und so absolut stimmig mit wunderbarer Länge, baute im Glas nicht ab, sondern aus – WT92. Der Rüdesheimer Berg Schlossberg aus der Vintage Collection von Wegeler war 2022 kräftig, füllig, reif mit dichterer Farbe, baute aber auch sehr schön im Glas aus und entwickelte enormen Tiefgang – WT94.

Jugendlich fruchtig und sehr nachhaltig mit feinem Schmelz 2015 der Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Spätlese trocken von August Kesseler - WT92. Perfekt gereift 2013 die sehr feine, elegante, absolut stimmige Reichestal Spätburgunder Auslese trocken von Künstler – WT92. 

Der perfekt gereifte Dalsheimer Hubacker trocken „G“ von Keller zeigte reife, gelbe Früchte, immer noch gute Säure, Kräuter, ein Hauch Lakritz, so wunderbar cremig und lang am Gaumen – WT94. Sehr hedonistisch mit reifer, süßer Fülle 2018 der Hubacker – WT95. Der Dalsheimer Hubacker Riesling Eiswein war 2021 ein wunderbarer Rosinen-Turbo, von der kräftigen, süßen Fülle schon eher Richtung TBA gehend, aber auch mit guter, balancierender Säure, locker WT97.

Ein sehr schöner, balancierter Wein 2012 die Deidesheimer Hohenmorgen Spätlese trocken von Bürklin-Wolf mit fruchtiger Fülle und cremiger Textur – 91/100. 2014 mineralisch mit toller Struktur und guter Säure – WT92. Einfach wunderschön 2016 bei Steinheuer das Jesuitengarten GC von Bürklin-Wolf, so frisch mit guter Säure, kalkiger Mineralität und burgundischen Konturen – WT94. Zeigte 2017 bei Jörg Müller auf Sylt noch deutlich mehr und scheint bei der Frische nicht nur Zukunft, sondern auch Potential für weitere Entwicklung zu haben – WT96. 2019 ein grandioser Wein, elegant, balanciert, komplex und mit enormem Tiefgang - WT97. So hell und jung noch die Farbe des Kirchenstück GC von Bürklin-Wolf 2017 mit sehr feiner, würziger Frucht. Am Gaumen burgundische Pracht und Fülle, dabei betörende Eleganz und feinster Schmelz, ein so unglaublich stimmiger Wein, der seiner Eleganz an einen großen Chevalier-Ontrachet erinnerte – WT97. Groß 2012 die Forster Pechstein Spätlese trocken mit toller Frucht, Länge, Kraft und Fülle – 93/100. 2016 als Fass 63 mit straffer Mineralität noch so frisch – WT94. 2017 immer noch so frisch mit reifer Zitrusfrucht und würziger, kräuteriger Fülle 1999 das Pechsten GC von Bürklin-Wolf – WT95. Variabel Wachenheimer Goldbächel PC von Bürklin-Wolf. Ende 2012 2 Flaschen direkt vom Gut, eine wunderbar und noch so frisch - 92/100, die andere deutlich schwächer mit viel Petrol - 87/100. Zuletzt 2013 im Gut Sülz in der Nase leichter Muffton, wie aus altem Pappkarton, am Gaumen taufrisch, straff gewirkt, trank sich einfach sehr schön, ohne die „Pappnase“ wäre da mehr als 90/100 drin gewesen.

Der Philippi Pinot Noir RR wirkte 2006 aus der Magnum so extrem jung und verschlossen. Großer Wein mit irrem Potential, das man nur erahnen kann, die intensive Frucht hat den geballten Holzeinsatz gut weggesteckt, am Gaumen ist der Wein ungemein druckvoll – 93+/100. Modern, ausladend, süß mit viel Röstaromatik, Schoko und Nougat der noch recht jung wirkende 1999 PMG Philippi Pinot Noir RR – 92/100. Der Philippi Pinot Noir aus der Doppelmagnum war 2013 in der Vogelkoje grosses Kino. Der Chambertin aus der Pfalz mit burgundischer Kraft und Fülle, mit Grossflaschenbonus locker WT94. Auch 2015 spannend, würzig, mit toller Struktur, Jugend und Säure – WT94.

Immer noch taufrisch mit wohldosierter, exotischer Üppigkeit und Süße 2012 mehrfach wieder der Trilogia von Christos Kokkalis aus Griechenland. Nicht nur für mich (schon wieder) der beste Wein, den Christos je gemacht hat. – 95/100. Ging 2016 aus der Magnum als modernere, jüngere Variante des 97ers durch, ebenfalls noch frisch mit wohldosierter Üppigkeit, feiner Süße und einem betörenden Hauch Exotik – WT95. Zeigte auch 2017 auf Sylt diese geniale, verschwenderische Frucht und keinerlei Alter – WT95. 2020 aus der Magnum noch so frisch mit verschwenderischer Frucht und einfach ober-sexy – WT95.

Der Cor Römigberg von Lageder zeigte 2013 keinerlei Alter, schöne Kirschfrucht, gute Struktur, braucht Luft und baut enorm im Glas aus - WT92. Erstaunlich fein 2012 der Lamarein, wirkte reif, weich mit lakritziger Note – WT93. 2016 aus der Magnum schlank, aber deutlich druckvoller – WT95. San Leonardo war 2015 sehr stimmig und elegant in perfekter Trinkphase – WT93.

Der Barbaresco Sori San Lorenzo von Angelo Gaja hatte 2011 dichtes, junges Schwarzrot, reife Kirschen im Teer- und Bitterschokolademantel, sehr präsente, aber seidige Tannine, ein zupackender, kräftiger Wein mit großartiger Struktur, wird gut altern und kann noch zulegen – 94/100. Und das tat er 2014, sehr kräuterig, mineralisch, großes Rosenbeet – WT95. Der sehr feine, elegante Barolo Le Rocche del Falletto von Bruno Giacosa war 2022 fast filigran mit Rosenduft und teeriger Mineralität - WT95. Superb 2013 und 2014 ein lang im Fass vergessener Barolo Bussia Reserva von Parusso, kernig, süß, komplex und mit genügend Tannin für lange Jahre – 93+/100. Der Barbaresco Valeirano von La Spinetta war 2010 ein spannender, kerniger, sehr komplexer Wein mit kräuteriger Note – 93/100.Rauchig 2012 die Nase des wuchtig und alkoholisch wirkenden Pin Monferrato Rosso von La Spinetta, auch am Gaumen zu Anfang ein gewaltiger Brocken, wird mit Luft weicher und zugänglicher – 90/100.

d´Alceo war zuletzt 2011 überraschend trinkreif mit guter Frucht, hoher Mineralität, dem Bleistift von Mouton und viel Leder, das gute Rückrat und immer noch voll intakte Gerüst reifer Tannine deuten eine längere Zukunft und auch noch Steigerungen am - 94+/100. Schien 2014 in der Wiin Kööv bei aller Kraft etwas verschlossen – WT93+. Der Brunello Montosoli von Altesino zeigte 2009 viel Schwarzkirsche, Lakritz, Veilchen, aber auch animalische Noten, am Gaumen immer noch etwas rauer Kern, ätherische Noten, aber auch viel Alkohol, wird sich in den nächsten Jahren noch glätten - WT91+. Der Avignonesi & Capannelle 50 & 50 war 2015 immer noch frisch und elegant mit feiner Kirschfrucht, Schwarzen Oliven, Leder und Mokka, lang am Gaumen – WT93. Sicher noch ein paar Jahre zu jung war 2011 im Saittavini der zupackende, leicht animalische Case Basse Soldera Brunello di Montalcino Riserva, reichlich dunkle, würzige Frucht, mächtige Tannine, würde ich noch mal 5 Jahre weglegen, dann zeigt dieser spannende, komplexe Wein deutlich mehr - 92+/100. Sehr überzeugend 2014 der Il Caberlot mit irrer Frucht und enormem Druck am Gaumen, dabei immer noch so frisch und vibrierend – WT94. Großartig 2014 mit betörender Frucht und Frische der Guado al Tasso – WT93. Zeigte sich 2020 praktisch unverändert, und war auch 2021 wieder so wunderbar balanciertt – WT93. War 2023 so elegant und balanciert voller Leben mit schöner, rotbeeriger Frucht und einem Waldspaziergang nach einem Sommerregen - WT95. Lupicaia war zuletzt 2013 auf Sylt wieder ein charmanter Kraftbolzen mit der Opulenz großer Super Tuscans, gehört in die Liga der großen „aias“ – 94/100. Der früher so schöne Messorio von Le Macchiole riss uns 2020 nicht mehr vom Hocker, eher korpulent statt opulent und etwas müde – WT90. Doch meine letzte Flasche 2021 überzeugte wieder mit Kraft, Fülle und Schmelz - WT96. Noch so jung 2013 der Montepeloso Gabbro mit jugendlicher Farbe, geiler Cassis-Frucht und der berühmten Bleistift-Mineralität von Mouton, sehr lang am Gaumen – 95/100. Auch 2019 auf diesem Niveau mit noch viel Zukunft – WT95. 2021 aus der Magnum Ein altersfreier, enorm druckvoller Gigant mit tief dunkler Farbe, mit superber, reifer Frucht, Cassis und Schwarzkirsche, mit fruchtiger Fülle, der kräuterigen Herbe der Macchia und etwas dunkler Schokolade, mit wohl dosierter Opulenz, Bleistift Mineralität und einer großartigen Struktur. Bleibt ewig am Gaumen - WT96. Der Pergole Torte von Montevertine war 2018 aus der Magnum reif und erstaunlich weich mit dunkler Frucht und burgundischer Eleganz – WT91. Ornellaia war 2011 in bestechender Form mit satter, dunkler Frucht, mit Bittermandeln und Anklängen von Marzipan, süß, mineralisch, mit Fülle, Kraft und Länge ohne Ende und einfach dekadent lecker – 95/100. 2018 immer noch so jung und verführerisch mit süßer Schwarzkirsche, Menthol, Bittermandel und Bleistift, wird mit dieser Struktur gut altern - WT95. Zu reif und überaltert wirkte 2010 im Saittavini der Brunello von Siro Pacenti – 87/100. Sassicaia war 2014 sehr weich, ledrig mit feiner Mineralität – WT92. Zeigte 2017 in klassischer, feiner Stilistik noch etwas mehr – WT93. Ein bestens gelungener Bordeaux aus Italien war 2010 und 2011 der Solaia, jung und dicht die Farbe, gute Struktur, noch so jung, Säure, bei aller Kraft doch elegant und fein wirkend mit betörend schöner Frucht - 94/100. Auch 2014 wieder auf diesem Niveau. 2023 und 2024 so jung mit tiefer, dunkler Farbe. Wunderbare, frische und betörende, dunkle Kirschfrucht nahm alle Sinne in Beschlag in gelungener Kombination von Eleganz, Finesse und Kraft, dazu mit Tabak, Leder und Bleistift Mineralität, enorme Tiefe und Spannung, dazu diese einmalige, noble, aristokratische Struktur – WT96. Tassinaia vom Castello del Terricio war 2006 voll auf dem Punkt – WT90. Beeindruckend 2021 der Palazzi und der Tenuta di Trinoro, die beide noch so frisch und praktisch altersfrei waren. Der Palazzi überzeugte mit unbändiger Kraft, Dichte und Opulenz – WT96. Der Tenuta di Trinoro war auf gleichem Niveau der etwas elegantere, feinere – WT96. 2023 war das ein hedonistischer, würziger, altersfreier Traum – WT98. Der Redigaffi von Tua Rita war 2018 immer noch so jugendlich wirkend mit generöser, dunkler Frucht - WT95.

Großartiger Jahrgang in Österreich, insbesondere in der Wachau. Die besten Weine sind immer noch und für längere Zeit in Topform und jede Suche wert.

Apfelmus pur 2008 bei einem Grünen Veltliner Ried Lamm von Bründlmayer. Dazu hohe Extraktsüße, die sich auch am Gaumen fortsetzt, Honigtöne, pfeffrig, mineralisch, sehr viel Alkohol, ein Monstrum mit 15% Alkohol, das im jetzigen Stadium nach 5 Jahren weiterer Lagerung schreit - 92+/100. Der Grüne Veltliner Honivogl von Hirtzberger wurde 2013 in der Wiin Kööv am Tisch blind für einen großen Le Montrachet gehalten. Ein sehr komplexes, tiefgründiges, sehr würziges, pfeffriges Superteil, sehr mineralisch mit strahlender Brillianz, das am Gaumen gar nicht mehr aufhörte – 98/100. Auch 2018 und 2019 wieder mehrfach in dieser traumhaften Form – WT98. Auch 2022 jung, würzig und kräftig mit feinster Marille – WT98. Der Singerriedel Riesling von Hirtzberger war mehrfach 2012 und 2013 immer noch erstaunlich frisch mit toller Frucht, reife Marille, sehr mineralisch, komplex, dicht, auch der sehr würzig, der weiße Pfeffer, lässt ihn fast als Grünen Veltliner erscheinen, mehr reife Boytritis als der Honivogl und gewaltige Fülle, sehr lang am Gaumen - 97/100. 2014 dann ein explosiver Hammerwein, der mit seiner unglaublich druckvollen Aromatik, der Mineralität und der großartigen Struktur Maßstäbe setzt, Wachau geht nicht besser - WT99. 2019 sehr kraftvoll mit reifer Marille und feiner Honignote, sehr mineralisch, komplex und tiefgründig mit enormer Fülle – WT97. Ein absolut verrückter, sehr reif erscheinender Wein war 2012, mehrfach danach und zuletzt 2015 wieder die sehr häufig getrunkene Grüne Veltliner Smaragd Vinothekabfüllung von Knoll. Weich, sehr würzig mit salziger Mineralität, dezente Honignote, reife, gelbe Früchte, enorm kräftig und geradezu üppig mit süßem Schmelz ohne Ende, sehr kräuterig, hohe Extraktsüße und spürbare Boytritis – 97/100. 2021 und auch 2023 wieder noch etwas druckvoller mit erstaunlicher Frische – WT98. Der Riesling Loibenberg Smaragd von Knoll war 2020 immer noch frisch mit viel Druck und Eleganz – WT95. Die Grande Cuvée TBA #6 von Kracher war 2010 sehr fruchtig, süß, mit einem Schuß Grand Manier. Auch am Gaumen zeigte dieser mit 250g Restzucker versehene, dickflüssige Hochkaräter eine gewaltige, süße Fülle, aber keinerlei Schwere, ein moderner Süßwein-Klassiker – WT96. Den Grünen Veltliner Kellerberg Smaragd von F.X. Pichler erwischten wir 2010 auf Sylt mit irrer Strahlkraft in einer wunderschönen Phase – WT95. Immer noch taufrisch mit rassiger Steinobstfrucht 2013 der Riesling Kaiserberg Smaragd von Prager - 92/100. Auch 2018 noch so frisch, schlank und mineralisch – WT93. Immer noch so frische, nachhaltige 2019 der Zöbinger Heiligenstein Riesling von Topf mit traumhafter Marille – WT95. Nussig-vanillig 2012 im Rössli in Bad Ragaz aus der Magnum der dichte, kräftige Tiglat Chardonnay von Velich – WT92. Die Chardonnay TBA von Weinrieder war 2009 in der Lister Weststrandhalle zum Kaiserschmarrn einfach köstlich, dieses cognacfarbene Elixier, delikate, karamellige Süße, aber auch eine erstaunlich hohe Säure, die diesem hochkarätigen Süßwein eine schöne Frische verlieh - 94/100.

Der Pinot Noir von Silvia Prieler war mir 2009 für einen Pinot zu kantig und kernig, Wucht statt Finesse und wirkte etwas gewollt und nicht gekonnt – 85/100.

Der Mouchao von Casa Branca Sousel brauchte 2009 einfach Luft und Zeit und explodierte dann förmlich. Süße, dunkle Früchte, Kaffee, Kräuter, wurde immer kirschiger und portiger mit toller Länge am Gaumen – 93/100. Leo d´Honor von Casa Ermelinda Freitas war 2008 auf der einen Seite reif weich und füllig mit viel Lebkuchengewürz, auf der anderen Seite mit seiner guten Struktur und dem Tanningerüst noch viel Biss und Zukunft zeigte – 94/100. Der Syrah Homenagem a Antonio Carqueijeiro von Quinta do Monte d'Oiro war 2008 im Viridiana in Madrid ein noch frischer, pfeffriger Shiraz, kraftvoll und elegant zugleich, sehr komplex und mit toller Länge am Gaumen - 93/100. 2013 im Vila Vita Parc an der Algarve zeigte er sich reifer, ein wunderschöner, sehr eleganter Fado als Wein – 94/100. Auf dem Punkt 2013 der klassische, animalische, ledrige Quinta da Pellada – WT90, 

Erstaunlich, wie frisch der Riesling X Silvaner von Gantenbein 2019 noch war mit schöner Fülle und dezenter, feiner Süße, saftig, Honigmelone, mit immer noch guter Säure – WT90.

Der Churer Blauburgunder Gian Battista trank sich 2010 auf der Farnsburg sehr schön, gut gereift, aber immer noch frisch mit tiefgründiger Frucht und gut eingebundenem Holz - 91/100. Absolut grandios, immer noch so taufrisch und komplex mit reichlich burgundischem Charme 2018 mehrfach ein 1999 Gantenbein Pinot Noir – WT96. Eine Zwillingsflasche 2019 zeigte sich deutlich reifer mit cremigem Schmelz – WT93. Absolut genial und ohne Altersnoten zeigte sich dann 2024 wieder, sehr elegante und fein mit cremiger Textur und mit wunderbarem Schmelz, aber auch mit Kraft, Struktur und Dichte, noch voll da, mit sehr schöner Länge – WT96.

Aalto PS war 2005 ein gewaltiges Frucht- und Aromenkonzentrat mit großer Gewürzmischung, Zimt, Nelke, dabei sehr zugänglich und einfach hedonistisch lecker - 96/100. Der Abadia Retuerta Pago Valdebellon war 2008 in Barcelona ein offener, modern gemachter Spanier mit reichlich dunkler Frucht, cremiger Textur und weichen, reifen Tanninen - 91/100. Sehr elegant mit feinem, fruchtigen, süßem Schmelz 2017 der Artadi Vina El Pison – WT93. Der Aurus von Finca Allende war 2007 ein ziemlich sperriges Gesöff mit wenig Frucht und sehr viel Säure, brauchte unendlich lange, um sich einigermaßen zu entfalten. War zwar komplex und tiefgründig, aber irgendjemand hatte vor der Abfüllung die Freude herausgefiltert – 85/100. Ein Maul voll Wein war 2012 der sehr füllige, reife, schokoladige Cirsion mit viel Cassis, dabei nicht überladen, sondern mit viel Finesse und schöner Länge, ein sehr moderner Rioja-Stil und einfach sexy – 95/100. "We should have met earlier" notierte ich 2016 beim Clos Mogador, der die frühere, jugendliche Spannung vermissen ließ. Nett, gefällig, würzig mit süßer Frucht – WT91. Spannend und eigenständig 2008 der Ribas de Cabrera Vi de Taula de Balears von den Bodegas Herederos – 92/100. Kräftig 2015 wieder der Terreus von Mauro mit deutlicher Mineralität und schöner Würze, immer noch sehr präsente Tannine, dabei eher schlank mit großartiger Struktur, ein großer Pauillac aus Castilla y Leon – WT95. Numanthia war 2012 würzig, mineralisch mit hoher Extraktsüße und gewaltiger Länge – 95/100. Pingus war 2015 noch so jung in der Anmutung, nicht nur in der dichten, tintigen Farbe. Superbe, aber nicht überladene, dunkle Früchte, pfeffrige Würze, sehr gute Struktur mit deutlichen Tanninen und guter Säure, Graphit, feine Schokolade und ein Schuss Espresso, gewaltige Länge - WT97. Zeigte sich auch 2018 unverändert auf diesem hohen Niveau – WT97. Legte 2022 mit perfekter Balance aus Kraft und Eleganz weiter zu und erinnerte an die Eisenfaust im Samthandschuh – WT98.

Chateau Musar war 2018 auf der Bende-Probe noch bissig und (zu) jung mit viel Säure – WT90+.

Ein sehr gelungener Kalifornien-Jahrgang mit zugänglichen, fruchtigen, bereits schön zu trinkenden Weinen.

Abreu zeigte sich 2016 sehr fein und stimmig, elegant mit traumhafter Frucht und guter Struktur – WT96. Laktisch-fruchtig 2010 die Nase des John Arns mit Schwarzer Johannisbeere, Minze und Eukalyptus, am Gaumen fruchtige Kraft und Finesse, feiner, süßer Schmelz, wunderbare Struktur, Frische, gutes Tanningerüst und sicher noch längeres Leben – 94/100. Der Blankiet Estate Paradise Hill Vineyard war 2011 sehr dicht, sehr kräftig, zu Anfang Rhone pur, Lakritz, Veilchen, animalische Noten, viel Brett, ein jugendliches Monster, das sich zögerlich öffnet, wird immer fruchtiger und fährt langsam die Rhone abwärts. Mit dem letzten Schluck sind wir dann auf dem Überseedampfer – 94/100. Beim Bryant Family Vineyard störte mich 2013 auf der American Beauty die Geraniolnote in der Nase verbunden mit etwas Überreife, am Gaumen fand ich ihn süß und etwas diffus. Der geht mit Sicherheit besser – 93/100. Caymus Special Select war 2012 süß, schmelzig, mit viel Kaffee und Mokka, großartiger Frucht, aber auch Finesse und Eleganz – 96/100. Nicht viel dahinter 2017 aus der Magnum mit traumhafter Frucht der normale Caymus – WT94. Dalla Valle Maya war 2011 so komplex und vielschichtig mit Minze, Eukalyptus, Menthol und Lakritz, erstaunlich elegant und geradlinig, da merkt man die gut ausgereiften 45% Cabernet Franc dieses Cuvées – 97/100. 2014 sehr dicht, sehr kräftig, kühle, schwarzkirschige Frucht mit einer guten Portion Lakritz, enormer Druck am Gaumen, gewaltige Länge – WT96. Diamond Creek Gravelly Meadow war 2018 ein kräftiger Old School Cab mit reifer, dunkler Frucht, viel Minze, etwas Eukalyptus und sehr guter Struktur und Mineralität – WT94. Auch Diamond Creek Volcanic Hill war 2018 ein reifer, kräftiger Old School Cab mit feiner, rotbeeriger Frucht, viel Minze, Leder, Tabak und erdiger Mineralität - WT93. Dominus war 2008 noch sehr jung mit staubigen Tanninen. In der Nase stört zu Anfang stark ein kork-ähnlicher Ton, Pappkarton à la 85 Heitz, wird mit der Zeit besser, am Gaumen Kraft und Fülle, ähnelt stilistisch etwas den Weinen des Gutes aus den 80ern – 90+/100. Bereits 2010 offener, elegant mit wunderbarer Frucht – WT94. 2014 ein sehr druckvoller Wein mit kirschiger Frucht und immer noch präsenten Tanninen, bei dem das Beste erst noch kommt – WT93+. Dunn Howell Mountain überzeugte 2017 und auch 2018 wieder mit präziser Frucht, wunderbarer Schwarzer Johannisbeere, feiner Kräuternote, sogar einem Hauch Eukalyptus und gewaltigem Druck am Gaumen, dazu eine gewaltige Statur und immer noch Tannine – WT96+. Mit tiefdunklem, jugendlichem Purpur floss 2012 der Etude Cabernet Sauvignon ins Glas. Reife, süße Schwarzkirsche in der Nase, aber auch sensationelle, an große Harlans erinnernde Struktur, sehr jung, geschmeidig und lang am Gaumen – 98/100. Der elegante, finessige Foley Claret war 2011 ein großartiger Wein in totaler Harmonie, der zu Recht den ersten Platz der American Beauty belegte – 99/100. 2015 wieder sowohl aus der 1tel als auch aus der Magnum ein unglaublich druckvoller Wein, der einfach reichlich alles von allem hat und doch so stimmig und harmonisch wirkt, zeigt selbst Harlan in diesem Jahrgang eine lange Nase -WT99. 2016 trotz superber, reifer Frucht und irrem, aromatischem Druck so fein und elegant, so stimmig, komplex und mit viel Tiefgang und Länge – WT99. So zeigte sich der Foley auch 2019 in einer Best Bottle und dann 2020 noch einmal, ein Ausnahmewein, der immer noch jede Suche wert ist – WT99. Wenig Frucht und viel Tannin zeigte 2017 der Mayacamas Cabernet Sauvignon – WT88. Chateau Montelena war 2012 einfach ein geiler Sauf-Montelena mit herrlicher Frucht und Minzfrische – 95/100. Meine bisher beste Flasche dieses Weines 2019 in überragender Qualität mit geradezu jugendlicher, herrlicher Frucht, dieser Minzfrische und dieser präzisen Struktur - WT97. Eine süße Himbeernase wie aus dem Candystore hatte 2014 der Harlan, der am Gaumen etwas diffus und störrisch wirkte. Leider nicht die beste Flasche. Normal ist das ein sehr feiner, eleganter, fruchtiger Harlan auf WT95 Niveau. Und so zeigte er sich dann 2015 wieder auf Sylt – WT95. Einfach traumhafte, betörende und auch berührende Frucht dann mehrfach 2021, dahinter so eine gewaltige, druckvolle Struktur, altersfrei und aus einem Guss, einfach atemberaubend – WT99. Heitz Martha´s Vineyard war 2011 sehr kraftvoll mit dicht gewobener, dunkler Frucht – 94/100. Moraga war 2014 sehr fein mit Cassis pur, Minze und betörender Eleganz – WT93. Der Merus war 2002 ein ernsterer Wein, sicher erst ganz am Anfang, erdig, kräftig, Bruckner statt Strauss WT93. Zeigte sich 2017 etwas zugänglicher und cremiger mit immer noch jugendlicher Frucht – WT93. Großartig und immer noch so jung mit einem kräftigen Touch Old School 2020 der Mondavi Cabernet Sauvignon Reserve – WT 95. Opus One war 2011 ein sehr modern gemachter Wein mit Schmelz ohne Ende, etwas offensichtlich zwar, aber hier kam eine Menge Trinkspaß ins Glas – 92/100. Der sehr häufig auf WT95 Niveau getrunkene Newton Grand Vin tauchte Mitte des letzten Jahrzehnts für ein paar Jahre ab. 2009 war er wieder in Form. 2012 und 2013 reif mit verschwenderischer Süße und viel Eukalyptus und Minze – WT94. 2015 meine bisher beste Flasche, jugendliche, dunkle Frucht, Minze, ein Hauch Eukalyptus, großartige Struktur – WT96. Einfach zeitlos schön und frisch 2021 mehrfach und auch 2022 und 2024 wieder mit jugendlicher, dunkler Frucht, Minze, einem Hauch Eukalyptus und großartiger Struktur – WT96. Phelps Insignia war 2016 eher auf der eleganten, finessigen Seite mit pikanter, rot- und blaubeeriger Frucht und feiner Süße. Die Tannine sind weitgehend abgeschmolzen, aber die gute Säure verleiht diesem Wein eine schöne Frische und Leichtigkeit - WT93. Pride Mountain Cabernet Sauvignon Reserve war 2011 erst ganz am Anfang einer längeren Karriere. Dichte, undurchdringliche Farbe, Blaubeeren, reife Brombeere, Teer, Tabak, Leder, Kaffee, Holzkohle, gewaltige Länge, kann in den nächsten Jahren noch eine Ecke zulegen – 96+/100. Zuletzt 2014 hieß es sofort Monteverro am Tisch, was sowohl für diesen immer noch blutjungen Wein spricht, mit seiner dekadenten, süßen Frucht und der perfekten Struktur, sondern auch für Monteverro selbst - WT96. Grandios 2015 der Pride Mountain Claret Reserve mit seiner betörenden, kalifornischen Frucht und der dekadenten, aber nicht überladenen Süße, bleibt ewig am Gaumen – WT96. Zeigte sich auch 2021 noch ohne Alter auf diesem Niveau – WT96. Offen, weich, weiter und einfach in bestechender Form 2011 der Pride Mountain Cabernet Sauvignon – 93/100. Ridge Monte Bello war 2012 ein noch sehr jung wirkender Wein, ungestüm und mit präsenter Frucht, aber mit gewaltigem Potential und deutlichem Tanningerüst – 93+/100. Legte 2012 auf der American Beauty enorm zu und zeigte immer mehr von seiner pfeffrigen, dunklen, würzigen Frucht – 95/100. Traumhaft balanciert 2014 auf Sylt bei Jörg Müller und auch 2016 wieder, mit reifer, warm-würziger Kirschfrucht, guter Säure, Frische und der Struktur eines großen Pauillac, bringt das Beste aus zwei Welten und ist derzeit in bestechender Trinkform -WT96. So auch 2018 enorm druckvoll mit traumhafter Frucht, konnte dem 97er voll das Wasser reichen, und 2019 noch mal aus einer perfekten Magnum – WT96. Auch 2022 mehrfach so jung und stilistisch eine perfekte Kombination aus Pauillac und Kalifornien – WT97. Screaming Eagle war 2010 einfach ein genialer, perfekter, großer Wein mit traumhaft generöser Frucht, sehr balanciert und harmonisch, hört am Gaumen nicht mehr auf – WT99. Ein Traum die Cassis-Nase 2016, erstaunlich druckvoll für das Jahr der Gaumen, ein Screaming Eagle mit noch langer Zukunft – WT95. Jede Suche wert dürfte immer noch Shafer Hillside Select sein. 2005 war das Ein unglaubliches, extrem fruchtiges, süßes Konzentrat mit undurchdringlicher Farbe. Bei aller Kraft so klar, so harmonisch wirkend, mit massiven Tanninen, die von der cremigen Textur und der Fruchtfülle überdeckt wurden und kaum spürbar waren. Da wirkte nichts breit oder überzeichnet, das war Kalifornien vom Feinsten - 98/100. Auf der American Beauty III 2010 wirkte er deutlich ziviler – 95/100. Zuletzt auf der American Beauty VI 2013 war er zwar fehlerhaft, doch zeigte die superdichte, fast ins Schwarze gehende Farbe das immer noch gewaltige Potential dieses Weines. Silver Oak Alexander Valley war 2011 so sexy, offen und hedonistisch, Cassis pur, Röstaromen und der berühmte Schuss Dill, unter der geilen Frucht lauerten immer noch reichlich Tannine – 94/100. Silver Oak Napa Valley zeigte sich 2010 recht offen mit feiner süßer Frucht und betörendem Schmelz – 92/100. Wunderschön 2010 die Nase des Stags Leap Fay Vineyard mit Minze, Eukalyptus, süßer Frucht und Fülle, der Gaumen zu Anfang eher etwas schlank, aber da kam mit der Zeit im Glas immer mehr – 91/100. Mit süßer, würziger Fülle war 2015 der Switchback Ridge Peterson Family Vineyard Cabernet Sauvignon ein dekadentes Geschoss, Wollust in flüssiger Form – WT95. Der Switchback Ridge Merlot war 2014 zweimal Mokka und Kaffee pur mit getrüffelter Schokolade, geiles Zeugs mit hohem Suchtfaktor, cremiger Textur und erstaunlich guter Struktur - WT94. Der Treana Red Table Wine aus Paso Robles war 2005 ein ausgewogener Traum von Frische, Frucht und Länge. Brombeere, etwas Anis und Leder, reichlich Minze in Bitterschokolade – 92/100.

Fein, zivilisiert, erstaunlich elegant mit guter Säure, cremiger Textur und reifen, gelben Früchten 2015 der Kongsgaard Chardonnay – WT94. Der Marcassin Alexander Mountain Upper Barn war 2015 sehr burgundisch, so elegant, so finessig, mineralisch, gereift zwar, aber immer noch erstaunliche Frische zeigend und dabei so stimmig, mit Potential für noch etliche Jahre – WT96. Noch sehr jugendlich, mineralisch mit frischer Frucht 2012 der faszinierende Marcassin Chardonnay Marcassin Vineyard, viel gut eingebundenes Holz, enorme Kraft und Länge, reife Zitrusfrüchte, gewaltiger Druck am Gaumen, baut enorm im Glas aus und dürfte sich sicher noch gut 10 Jahre auf sehr hohem Niveau halten – 98/100. Der Montelena Chardonnay zeigte 2010 reife gelbe Früchte, geröstete Haselnüsse, feiner Schmelz, eher etwas schlank, aber sehr lang am Gaumen – 90/100. Schon verdammt reif 2008 der Moraga Blanc. Fruchtiger Restcharme und gute Säure machten ihn immerhin noch trinkbar – 85/100.

Ein perfekter Schmusegrange war 2013 der süchtig machende Penfolds Grange mit superber Frucht, mit hedonistischer Süße und feinem Schmelz. Da ist einfach jedes Glas zu klein - WT96. So zeigte er sich auch 2018 wieder, dabei immer noch so jung mit enormem Druck – WT96.

Offen mit süßer Frucht 2008 und 2009 aus der Magnum Asara Bell Tower aus Stellenbosch – WT91. Der Thelema Cabernet Sauvignon Reserve der Cape Winemakers Guild Auction machte 2010 mit süßer Frucht sehr viel Spaß – 92/100.

Sehr guter Champagner-Jahrgang.

Der Billecart Salmon Cuvée Nicolas-Francois Billecart war 2013 sehr frisch, schlank, noch etwas unfertig mit seiner leicht stahlig anmutenden Frucht – 90/100. Zeigte 2016 auf Sylt und dann wieder 2017 bei Elke Drescher aus der Magnum mit immer noch jugendlicher Frische, Zitrusfrucht, feinem Toast und guter Mineralität noch mehr – WT93. Bollinger Grande Année war 2013 und 2015 fruchtig, füllig, weinig, sehr komplex und immer noch jung und vibrierend - WT94. Sehr gut gefiel mir 2011 Dom Perignon, der mehr Biss, mehr Struktur und mehr Frische zeigte als 2000 und sicher langlebiger ist – 94/100. Wunderschön 2013 der sehr cremige, frische Palme d'Or Nicolas Feuillatte, ein herrlich füllig-schmelzigem Champagner mit Zitrusfrüchten, gerösteten Mandeln und Brioche, taufrisch und animierend – 94/100. Zeigte sich auch 2017 im besten Teenie-Alter immer noch so frisch, dabei so geschmeidig mit cremiger Textur und hohem Lustfaktor – WT94.  Die Pommery Cuvée Louise war 2015 offen, cremig, animierend und schmelzig – WT93. Der Roederer Cristal wirkte an Weihnachten 2014 auf Muottas Muragl gerade trinkreif, kräftig, mineralisch, gute Säure, cremige Textur, geröstete Haselnüsse, Aprikosen und einfach herrlicher Trinkfluss. Kann noch zulegen - WT95. Salon Brut Le Mesnil. war 2018 noch so frisch mit feiner Frucht, komplex und so harmonisch mit seidiger, cremiger Textur, gerösteten Nüssen und bestem Brioche – WT95. Taittinger Comtes de Champagne war 2012 noch jugendlich frisch mit intensivem Mousseux und vielleicht nicht ganz der Finesse großer Jahre, wird noch zulegen – 90+/100. Sehr fein und elegant 2014 im Saittavini – WT92. Hatte 2016 deutlich zugelegt, noch sehr jung mit sehr gutem Mousseux, präziser Zitrusfrucht, kalkiger Mineralität und frischem Brioche – WT94. Hatte 2017 noch mal zugelegt und zeigte sich mehrfach einfach hedonistisch schön mit Frische, Eleganz und cremiger Textur – WT95. Auch 2018 und 2019 wieder ein immer noch superfrischer, hedonistischer Champagnertraum, liquid Brioche vom Feinsten – WT95. 2020 die letzte Flasche wieder ein schmelziger Champagnertraum – WT95.

Hoch spannend 2014 der Turo d´en Mota Brut Nature, Spaniens ultrarare Antwort auf französische Jahrgangschampagner. Wirkte zu Anfang leicht verschlossen und brauchte viel Luft, enorm kräftig, furztrocken, sehr mineralisch, die erst verhaltene Frucht kommt deutlich, sehr komplex und mit viel Tiefgang, sehr lang am Gaumen, dürfte sich über 10+ Jahre weiterentwickeln – WT94. Auch 2016 war das wieder ein spannender Wein mit perfektem Spagat aus Eleganz, Komplexität und Tiefgang mit cremiger Textur – WT94. Zeigte sich 2024 immer noch so frisch und elegant mit feinperligem Mousseux, Trockenfrucht und Äpfeln, frische Backwaren, komplex, mineralisch mit guter Länge - WT94.

Gutes Portweinjahr, das aber im Schatten von 2000 steht. Der Colheita von Niepoort war 2015 spannend mit viel süßem Schmelz, wirkte aber durch den oxidativen Stil Jahrzehnte älter – WT92. Aus einer weiteren Flasche 2017 an der Algarve wirkte er deutlich frischer – WT93.